Dienstag, 10. Februar 2009

Über ihre Einrahmungen hinaus kommen die Dinge nicht. Deine Schulter kugelt in ihrem Gelenk und ich stelle mir vor, wie es wohl wäre, geriete deine Schulter in diesem Augenblick aus der Einrahmung. Mit welchem Geschrei du plötzlich vor mir ständest. Aber du schaust und zeigst auf das Bild und meinst, es würde niemals aus sich heraus geraten, nicht die Farbe, nicht die Figuren, nicht die Absicht des Malers. Über ihre Einrahmungen hinaus, denke ich, kommen die Gefühle nicht, nicht das Herz, nicht der Verstand. Und wenn dein Herz heraus geriete? Du schaust mich an wie gerade zuvor das Bild, und ich warte schon darauf, dass du sagst, ich käme nicht hinaus, aus mir heraus käme nichts, was dort jemand gewollt habe. Und du sprichst und zeigst mit dem Finger und meinst, niemand und nichts kämen aus sich heraus und während du scheinbar aus irgendeiner durchlässigen Umrahmung trittst, stelle ich mir dein Herz vor. Wie es schlägt und hämmert und über dich hinaus nicht kann. Wie es aus dir nicht heraus kann, nicht zu mir, nicht zu irgendeinem.

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