Montag, 23. Februar 2015

Drängkörper um mich herum, als triebe ich lose zwischen Losen. Eisscheiben zum Beispiel. Dünn, messerscharf, keine Schollen. Vom Wind auf beweglicher Oberfläche getrieben. Herangedrängt. An Berührkanten aufeinander gezwungen.

Durch Einsteins Sommerhaus weht Winterwind. Winterwind begleitet Silberreiher über den See. Winterwind legt mir roten Film über das Auge. In das Sommerhaus hinein lässt sich nicht schauen.

Ein Wort. Aus Schwanens Mund vielleicht ein Wort. Eines wie D E R A U T O R I S T T O T*. Kein Satz. Keine Aussage. Ein Laut nur. Leise, eher  als würde man nichts hören. D E R A U T O R I S T T O T*. Als würde ein Elektromotor gestartet werden. Bloß ein kurzes Aufglimmen von Geräusch in grauer Landschaft.

Wer sagt da was, frage ich, und keiner sagt etwas.

Die Dränggesellschaft ist des Spazierens müde. Oder sie ist über sich längst hinaus spaziert. An andere Orte. Mit anderen Sprachen. Zu anderen Themen. Von windfreieren Anhaltspunkten aus. Vielleicht. Stehe ich allein in der Bedrängnis?


[ *Roland Barthes   Der Tod des Autors]