Donnerstag, 20. März 2014

Und wir sitzen und trinken. Du aus der Flasche etwas, was auch kalt ist. Ich Espresso. Seit ich keine Milch mehr trinke, trinke ich Espresso. Ausschließlich. Und aus kleinen Tassen. Immer nehme ich eine kleine Tasse mit, wenn ich außer Haus gehe und etwas trinke. Ich bestelle Espresso, trinke und nehme die kleine Tasse mit. Ohne Unterteller bitte, sage ich. Und im Nachhinein steht dort, wenn ich mit der kleinen Tasse gegangen sein werde, dann steht dort kein zurückgelassener kleiner Unterteller. Niemand, der etwas verrät. Obwohl. Man sagt: Untertasse!

Wir sitzen und reden über Menschen, wie wir selbst welche sind. Wir sitzen und reden über Menschensachen, und ich lache und warte, dass du etwas sagen wirst, was auch andere Menschen sagen. Aber wenn du es sagst, klingt es nach dir. Nicht unbedingt deine Stimme, sondern eher, wie du die Dinge, die auch andere sagen, wie du diese Dinge sagst. Das ist eigen. Ich ertappe mich, wie ich dir von Dingen erzählen möchte, die nicht auch Dinge anderer sein können, weil es eben meine eigenen sind. Ich ertappe und erwische mich und dann warte ich. Ich warte gern. Und auch ausdauernd, dann werden es manchmal mehr als nur eine kleine Tasse.

Im Sommer immer nur reisen, sagst du. Ich kann mir das nicht vorstellen. Immer reisen. Immer nur Sommer. Ich bin so verwurzelt. Ich komme gar nicht los und ich möchte auch nicht. Ich liege gern am immer selben Fleck auf der Wiese im Park in der Stadt, weitab dem Elternhaus. Ich liege gern, sage ich und du schaust in die Sonne, die immer gleich nach Sommer aussieht.