Mittwoch, 4. Februar 2009


„[…] Das Vergessen oder die Deformierung bestimmter Erinnerung … […] (Halbwachs)


Die Deformierung bestimmter Erinnerung. Wie schön und Sinn verändert sich der Ausdruck Vergessen formulieren lässt. Natürlich modifiziert der Mensch seine im Gedächtnis gespeicherten Erinnerungen. Ob nun bewusst oder unbewusst, spielt hierbei keine Rolle. Die Tatsache an sich ist ausschlaggebend.

Das Gedächtnis, diese Werkstatt im Meisterwerk Gehirn, in der sortiert und unsortiert die unterschiedlichsten Dinge aufbewahrt sind und zur unterschiedlichsten Zeit in unterschiedlichster Weise angewandt werden, ist wohl ein Ort unfassbarer Ausmaße. Wobei der Begriff Ort nicht als räumliche Gestalt gedacht werden darf. Wahrscheinlich ist in Betracht von Deformierung Werkstatt sogar ein passender Ausdruck. Im Gedächtnis wird geschraubt, gehämmert, gemeißelt, zusammen gesetzt, getrennt, gebogen, begradigt usw. usw..

Man könnte beginnen, eine Geschichte im Gedächtnis spielen zu lassen. Dort hinein einen Gegenstand zu setzen und dann die Arbeiten beobachten. Aber man könnte auch aus dem Gedächtnis hinaus treten und von Außen betrachtend untersuchen, was geschieht, wenn die unterschiedlichsten Dinge zur unterschiedlichsten Anwendung kommen. Am Beispiel menschlichen Verhaltens die Deformierung oder Formierung des Erinnerbaren ausprobieren. Soweit es fassbar sein kann.

Aber in welcher Art arbeitet das Gedächtnis eines Schriftstellers in seinen Werken mit? Worauf greift ein Mensch zurück, der soweit ausgreift, ein ganzes Figurenpersonal mit Erinnern und Vergessen zu bestücken?

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