Sonntag, 9. März 2008

[…] ich setze fort

Siebenundzwanzig Jahre. Zur Sprache gekommen bin ich erst mit sechsundzwanzig. Zu Wort schon früher, aber zu Wort-Kommen bedeutet nicht Zur-Sprache-Kommen. Zu-Wort- oder auch Zur-Schrift-Kommen bedeutete für mich die erste Auseinandersetzung mit mir und der Welt außerhalb meines Körpers. Aber es war noch immer nur in eine Richtung. Eine Bewegung zwar, die mich in andere Gefilde des Leben brachte aber kein Agieren, was anderen Menschen ein Reagieren ermöglicht hätte. Und was ist Kommunikation anderes als versprachlichtes Handeln. Oder andersherum ausgedrückt: Was ist Sprache anderes als kommuniziertes Handeln. Zur-Welt-Kommen bedeutet demnach auch In-Kontakt-Kommen.

Und jeder körperlichen Berührung ist ein Sprechkontakt vorausgegangen oder er folgt. Selbst wenn es nur ein Abschiedsgruß sein sollte. Die Berührung zweier Menschen, das In-Kontakt-Treten kommt zur Sprache. In der Begrüßung oder auch im Abschied liegt der Knotenpunkt einer jeden zwischenmenschlichen Beziehung. Umarme ich einen Menschen, küsse ihn links und rechts die Wange oder schüttle ihm die Hand. Nähe und Distanz, beides kommt durch die Zeremonie der Begrüßung oder des Abschieds zum Ausdruck. Schon dort, während der ersten Annäherung oder dem Entfernen trägt jedes gesetzte Wort Bedeutung, verrät Einblicke oder Ausblicke. Enttäuschung oder Hoffnung.

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