Donnerstag, 18. Oktober 2007

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"Die Stadt. Ja. Dieses unaussprechliche Ding zwischen den Zähnen. Ich beiße und renne die Straße entlang, ramme jede Laterne. Wie beim Skislalom. Beiße mir an diesem kreisrunden Ding die Zähne aus. Hast gesagt, ich würde es lernen, und zur Not würdest du es mir eindreschen. Das ginge dann schon. Laufe wie ein Clown und frage mich, was besser ist, wie ein geschlagener Clown oder wie eine geschlagene Frau auszusehen. Vielleicht kann ich die Schminke noch umtauschen. Sehe ja fürchterlich aus. Dreschen. Das kennst auch nur du, dieses Wort.

Guck doch! Wie die mich glotzt! Schlampe!

Nich nen Clown jesehn?

Ich kann es kaum noch aushalten. Diesen Gestank, das Licht. Diese ganze verschissene Tour. Weißt du, ich habe dich gesehen. Wie du dir die reingezogen hast. Aber das ist mir egal, fick doch, wen du willst!

Ich renne und kotze auf dich. Auf die Stadt, auf den ganzen verlogenen Scheiß. Draußen, dort, wo ich herkomme, gibt es solche wie dich gar nicht. Ihr kommt nur, wenn ihr jemanden braucht, weil die Stadt keine mehr hat. Dort habt ihr schon alle gedroschen. So ist es doch. Oder? Oder!

Kommt raus aufs Land und nehmt, was euch gefällt. So läuft das doch. Wenn ihr darauf keinen Bock mehr habt, fahrt ihr eben wieder raus. Bei den Bauern gibt’s ja immer was, und dafür müsst ihr nicht mal was zahlen. Wollen ja alle in die Stadt, die dummen Hühner."

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