Mittwoch, 5. September 2007

Trage meterlange Kleider. Durch den Abend, durch den Tag. Immerfort. Fort und während Andere bleiben. Und wenn ich schreite, dann schleicht mein Kleid hinterdrein. Ich fühle es. Sehe auch die Blicke, die ich auf mich lenke, über die ich nach Belieben richte und walte. Lasse Köpfe rollen, ohne im Hafen ein beflaggtes Schiff liegen zu haben. Und wenn einer noch schreit, dann lache ich schon gekrümmten Buckels.

Abendliche Vorbereitung. Ein Prozedere. Eine Sinfonie. Bis so ein Kleid angepasst, zurechtgerückt, beseelt ist. Damit habe ich Jahre verbracht. Und das, obwohl ich niemals Kleider tragen wollte.

Konfus. Ich bin konfus.

Teile ich mich durch das Schreiben selbst mit? Das ist die Frage, vor der ich mich momentan befinde. Teile ich mich mit? Was wird von mir verlangt, erwartet, erhofft? Doch nicht die Ausstülpung meines Innersten.

> - sondern so einen Mittelort suchen, wo das ausgesprochene Wort sensationell ist, … <

Goetz -Abfall für alle-

Ist Schreiben diese Suche? Diese Ortschaftssuche?

Wo und wichtiger beinah noch, wer bin ich, wenn ich schreibe.

Ohne mit der Wimper zu zucken, rase ich durch die Geschichten mehrerer. Das ist so, das ist meine Behauptung. Prämissen folgen. Ich trete vollkommen aus mir heraus, in mich hinein, das ist nur eine Relationsverschiebung. Dann ergibt sich ein Wort, und dieses das nächste, das immer und immerwährend nächste. Wer schreibt und wohin schreibt dieser mich. Das nimmt Gestalt an. Ohne Frage. Gestalt ist Form. Ich habe eine Textdatei im Kopf. Ich kann Verschiedenes zu bestimmter Zeit aufrufen. Bestimmtes zu verschiedener Zeit. Mach den Test, frage mich. Aber dann lass mich an den Schreibtisch. Denn der ist Bedingung.

Die Geschichten der Vielen treten in Konkurrenz zu: Teile ich mich mit. Beziehungsweise treffe ich hier auf die Frage der Identität. Das ist heikel in Zeiten des Gläsernseins. Jeder kann doch von mir sehen, was er zu sehen wünscht.

Und ich gebe zu, wenn ich vom Meer schreibe, vom Fluss, der nur fließt, dann gestehe ich meine offene Sehnsucht. Die liegt nämlich offen. Nichts ist unter Verschluss. Was nutzt das ganze Sicherheitsgetue. Und wonach sehne ich mich, was ist diese Sehnsucht.

Alles nur Gefühl, das ewige Empfinden eines Fehlenden. Emotionsbespuckt, wie wir alle sind. Da kann man sich kaum noch herausretten. Umschlagplätze, ganze Massenveranstaltungen.

EmotionsBespuckt.

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