Samstag, 25. August 2007

Da gab es eine, auch mit der saß ich am Fluss. Im Gras, am Ufer. Wir tranken Wein und beobachteten die andere Seite. Die ist immer die Schönere. Viel geraucht. Wein. Gras. Die Brandung. Und immer die Schiffe aus den Niederlanden. Das ist ein Wiederkehrendes.

Diese eine war ganz anders, und ich stellte mich selbst in Frage. Begab mich in Frage- und Antwortposition. Nachts, das Scheinwerferlicht meiner Schreibtischlampe auf mich gerichtet. All diese durchsoffenen Nächte voller Lügen. Viel erschreckender die Tagesanbrüche. Jeder Tag immer nur zur Hälfte angebrochen. Und dann kehrte sie die ganze Wahrheit aus. Ich vermied den Fluss lange Zeit. So viel Fremdkörpernähe.

Die andere lebte mit einem zusammen, den kannte ich auch. Der ist dann gestorben. Aber erst einige Zeit danach. Die war mir körperlich ähnlich, aber immer mehr Frau. Sie wollte und konnte sich nicht entscheiden, oder besser, sie war entschieden. Für beides. Eine Weile ging das gut. Nächte, Tage, Vormittage, Abende. Zeitmanagement. Da werden Bücher drüber geschrieben. Und gelesen. Als gäbe es keine Taschenkalender. Mit der Zeit hatte ich mich nie sonderlich intensiv beschäftigt. Sie war existent. Aber vieles nebenher existiert ohne Bedarf an meiner Aufmerksamkeit.

Chamäleon. Sie hatte etwas mit dem Liebbaren gleich. Sie meinte, ich sei ein Chamäleon. Allerorts getarnt, selbst in der Liebe apart, dezent. Übersehbar. Und ich fragte, ob das denn nicht ihrem Beuteschema entspreche. Darauf wusste sie keine Antwort. Jedenfalls sind Eidechsen herben Umweltaus/ein/flüssen ausgesetzt. Angepasst. Tarnung ist schließlich auch nur eine Überlebensstrategie.

Da füttere ich doch lieber Tauben im Park.


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