Montag, 3. März 2008

Ich bin müde. Seit Tagen schon. An den Fenstern fegt der Sturm vorbei, ich sehe Reste des Winters mit ihm fliegen und frage mich, wo wer die Kehrichtschippe hält und wohin dann mit dem ganzen nasskalten Dreck. Frage mich das ohne Anteilnahme, denn ich bin zu müde, um an irgendetwas noch teilzunehmen. Schließlich landet das Meiste wahrscheinlich hinter der Schallmauer, nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn. Und woran mein Gehör sich stößt, dorthin dringt mein Auge nicht. Um so Vieles weiter können wir hören und dennoch, vertrauen wir eher auf unser Auge als auf unser Ohr. Oder glaubst du, was du hörst?

Aber was du siehst, scheint doch handfest. Eben weil die Hand-Augen- oder auch die Greif-Seh-Koordination abgestimmt ist bis ins Feinste. Und deswegen glauben wir, was wir sehen, weil wir mit dem Sehen das Greifen und mit dem Greifen die materielle Existenz in Verbindung bringen.

Wie Leichtsinnig. Obwohl, wer möchte denn behaupten, der leichte Sinn wäre der schlechtere? Und hat jemals einer das Wort schwersinnig benutzt? Weil es doch ganz einfach eine Nichtigkeit der Beurteilung bedeutet. Sinn ist Sinn. Ob nun un-, leicht-, tief- oder sonst etwas Sinniges. Denn zumindest hat der bezeichnete Gegenstand oder die gekennzeichnete Person Sinn. Das heißt, einen Inhalt, einen Ausdruck, einen Charakter, eine Substanz. Und was unterscheidet die leichte von der schweren, die hohe von der tiefen Substanz? Das Gewicht, die Lage in Raum und Zeit?

Demnach: Wie sinnig. In welchen Ausmaßen, bleibt ein Jedem selbst überlassen.

Ach. Ich atme. Mich am Fenster entlang, vielleicht mit der Hoffnung vom Wind ergriffen, er kann mich ja sehen, und dann dorthin, wo einer den Kehricht sammelt und hinaus, vielleicht hinter die Schallmauer gekehrt zu werden.

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