Ich bin müde. Seit Tagen schon. An den Fenstern fegt der Sturm vorbei, ich sehe Reste des Winters mit ihm fliegen und frage mich, wo wer die Kehrichtschippe hält und wohin dann mit dem ganzen nasskalten Dreck. Frage mich das ohne Anteilnahme, denn ich bin zu müde, um an irgendetwas noch teilzunehmen. Schließlich landet das Meiste wahrscheinlich hinter der Schallmauer, nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn. Und woran mein Gehör sich stößt, dorthin dringt mein Auge nicht. Um so Vieles weiter können wir hören und dennoch, vertrauen wir eher auf unser Auge als auf unser Ohr. Oder glaubst du, was du hörst?
Aber was du siehst, scheint doch handfest. Eben weil die Hand-Augen- oder auch die Greif-Seh-Koordination abgestimmt ist bis ins Feinste. Und deswegen glauben wir, was wir sehen, weil wir mit dem Sehen das Greifen und mit dem Greifen die materielle Existenz in Verbindung bringen.
Ach. Ich atme. Mich am Fenster entlang, vielleicht mit der Hoffnung vom Wind ergriffen, er kann mich ja sehen, und dann dorthin, wo einer den Kehricht sammelt und hinaus, vielleicht hinter die Schallmauer gekehrt zu werden.
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