Mittwoch, 15. August 2007

Jetzt komme ich nicht mehr weiter. Der Text steht vor mir, nur weiter kommt er nicht. Wie auch. Im Stehen. Also schließe ich mich ihm an. So weilen wir eine Dauer.

Gerade vom Fluss zurück. Es ist Hochwasser, und da wollen mich welche nach den Hochwasserschutzmaßnahmen fragen. Mich. Als hätte ich Bedenken, nicht schwimmen zu können. Also stürze ich mich vor denen ins Wasser.

Ich überlege über den Fortbestand der Liebe, und dass so ein Hochwasser viel Müll anschwemmt. Der liegt dann, wenn die Pegel wieder sinken. Liegt und verwest. Ich habe einen Fischkadaver gesehen. Eine Krähe, wie sie mit dem Schnabel die Augen auszustechen versuchte. Hingeschaut habe ich natürlich. Wo sonst hin, wenn sich das geradezu anbietet.

Dabei bin ich müde. Kann nicht einschlafen, kann überhaupt nicht mehr schlafen. So viel Unruhe in mir. Ich werde die Wohnungstür nur anlehnen, vielleicht schaut dann mal jemand vorbei.

.

Schlafe nicht. Lese nicht. Schreibe nicht. Habe das Gefühl, ich schrumpfe. Und übrig bleibt nur noch Kopf. Alles findet nur noch in meinem Kopf statt. Ich komme darüber nicht hinaus. Nicht einmal unten, wenn ich am Fluss stehe und viel mehr Möglichkeiten habe.

Auf der Brücke die Läufer. Ich weiß nicht, ob ich mir an ihnen ein Beispiel nehmen oder ob ich über sie lachen soll. Also lache ich. Klare Ansage. Lach! Und dann lache ich also.

Hocke so auf der Mauer am Fluss und lache. Alles Laute um mich herum ist unerträglich. Die Autos, die Bahnen, die Schiffe aus den Niederlanden. Die Menschen. Ich höre sie überall. Und unter meinen Füßen knistert eine Ratte. Ich sehe zu, und lasse sie die Reste aus einer Dönertüte fressen. Wenn ich so gucke, ich könnte springen.

Runter zum Fluss. Das ist wie ein Fluchtweg. Da liegt der Hafen brach, da ist der Blick auf die andere Seite, die Stadt, in der ich lebe. Und ich weiß nicht, ob ich mich in ihr angekommen fühle. Da kann eine Traurigkeit gar nicht ausbleiben. Und ich frage mich: Wie ist es, in dieser Welt zu leben? Ich bin facettenreich. Sage ich.

Auf meinem Handrücken zwei Flecken. Wie Bisse. Nachts schlafen die Ratten doch nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Umgang mit Kontaktdaten

Nehmen Sie mit mir als Bloggerin durch das angebotene Kommentarformular Verbindung auf, werden Ihre Angaben gespeichert, damit auf diese zur Bearbeitung und Beantwortung zurückgegriffen werden kann.

Kommentare können auf Anfrage von mir gelöscht werden.