„Ich will nicht mehr laufen!“
Du willst nicht mehr laufen?“
„NIE WIEDER! Ich falle ja immer um.“
So. Heute das Gespräch zwischen heulender Tochter (vielleicht zwei oder drei Jahre alt) und verzweifelter Mutter (Mitte vierzig). U-Bahn. Umschlagplatz menschlicher Leben. Da lächelt noch Eine aus dem Fenster in ihr eigenes Spiegelbild. Ein Anderer sitzt in sich versunken, den Kopf in die Hände gelegt, ein blauviolettes Auge verbergend. Am Fahrscheinautomaten zwei Jugendliche, die vorgeben, Kleingeld zu suchen. Neben mir eine Frau, die ist schwarz gekleidet und trägt knallroten Lippenstift. Hinter mir die Geräusche feuchter Küsse.
Gelächter, als das schreiende Kind ihr Schicksal entscheidet. Sie lachen, das Kind brüllt, ist schon mehr wütend als weinend. Sie lachen. Alle. Nur ich, so kommt es mir vor, weiß nirgends hin, weiß nicht wohin fliehen. Nie wieder laufen. Immer umfallen.
Ich ziehe die Notbremse.
Das war ein Gekreische. Dem folgten ein Entsetzen und eine Anhörung. Polizei, Verwarnung. Bußgeld. Ja so ist das eben, habe ich gedacht.
Da sind die alle mal richtig umgefallen!
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