Dienstag, 7. Oktober 2008

Ich weiß nicht wohin, aber es führt mich nicht weiter.
Ich komme mit den kleinen Schritten nicht länger hin, ich muss größere setzen. Ob ich damit über mich selbst hinaus gelange, wird man sehen, wenn man nicht vorsieht wegzusehen. Die Gefühle rutschen mir in die Beine, und so beginne ich zu springen, zu hinken, zu lahmen, zu eilen. Schließlich sind Beine der Fortbewegungsanhang des Übrigen. Sie sind die eigentlichen Fluchtkörper, sie machen mich zu der, die ich in der Bewegung bin. Gehende, Schaukelnde, Tanzende. Wie selten ich in Ruhe anzutreffen bin.

Ich habe etwas über Abgründe gelesen und an eine gedacht, an die ich länger nicht dachte. Darüber hatte ich dann nachgedacht und vergessen, was ich dachte. So passiert es, dreht man sich um sich selbst. Aber was geschieht, dreht man sich um andere ist dem gar nicht so fern.

Die Stadt liegt und die Landschaften umher ruhen. Sie kommen nicht, obwohl der Laubverlust der Bäume es doch verursachen sollte, aus dem Gleichgewicht. Dabei ist dieser Blattabwurf durchaus mit der Ebbe vergleichbar. Alle Fülle schwindet. Zieht sich in sich selbst zurück.

Ich schwinde.

Es bricht Zeit an. Zeit zum Wärmen, zum Verstecken und hinter dicke Kissen zu kriechen. Der Kessel wird aus den Tiefen der Küche hervorgekramt. Alte Teetüten geleert und Dosen mit frisch gekauften Teeblättern aufgefüllt. Die Suppenteller wandern aus den hinteren Regionen ans Tageslicht auf den Tisch. Die Stövchen werden mit Kerzen bestückt, die Pflanzen vom Balkon in die Stube geholt. Es bricht Kälte mit der frühen Dunkelheit herein.

Ich ziehe zurück. Mich in mich selbst, in wärmere Gefilde.

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